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Wer Freitags langsam in das Wochenende schlummern möchte, der ist bei den Öffis und den Freitags-Talkshows richtig: egal wann man hier weg nickt, man verpasst nicht viel. Es werden Bücher gezeigt, besprochen und wenn sie noch nicht erwähnt wurden - gezeigt. Oder die nächste Show, Folge - egal. Es sind häufig die immer selben Gesichter und Smalltalk. Wenn man mal eine Woche durchschläft und im Riverboat oder Kölner Treff landet - dann sitzen da meist wieder die selben, vom Verlag geschickten Figuren. Sooo schön entspannend das. Danke.

Englisch ist ja eine schwere Sprache... Naja, so scheint es. Denn bei Maischberger versteht man offenbar nur Bahnhof, wenn dieser US Journalist Putin auf Twitter X interviewt. Da erzählt Putin von seinem Unverständnis, warum die Ukrainer den Deutschen wirtschaftlich schaden, wo die Deutschen doch mit günstigem Gas das Geld erwirtschaften könnten, dass in der Ukraine die ukrainischen Waffen bezahlt. Sie schaden sich also selbst, die Ukrainer. Und dann sagt Putin, dass er die Ukrainer aus solchen Gründen für "inkompetente Leute" hält. Bei Maischberger hingegen wird es durch einen geschickten Schnitt und die falsche Untertitelung mit "Die Deutschen weigern sich dies zu tun" so dargestellt, als ob Putin Deutschland meint. Dabei sagt Putin (in der englischen Übersetzung) "They refused to do so" und meint mit "They" die Ukrainer! ... Da wird Carlson jeglicher journalistische Wert abgesprochen und dann macht man sowas in der ARD! Wow.

Markus Lanz hatte geladen und es sollten offenbar: einmal, die Steuermillionen für das Northvolt Werk in Norddeutschland begründet und deren Produkte beworben werden. Und, zum Zweiten, der AfD Politiker Tino Chrupalla in die Zange genommen werden. Aber was ist denn das? Der Journalist von rechts stimmt dem AfD'ler zu! Skandal. Ganz klar ein Beispiel für die „Hufeisen-Theorie“, wenn sich die äußeren Ränder der Politik die Hand geben. "Tschuldigung", "aha, ok", "aber die EU bringt ja doch reichen Segen" versichert uns der Markus zum Schluß.

Hahnenkamm Rennen 2024 in Kitzbühel. Da reist die internationale A und B Promi Elite natürlich an. Cyprien Sarrazin, der französiche Abfahrtsprofi sorgt fürs erstklassige Programm zum gekühlten Sekt. Da macht das Sehen und gesehen werden doch erst Spaß. Und alle sind sie da. Arni wurde sogar am Zoll aufgehalten - na das gab bestimmt Gesprächsstoff. Die stillen Helden dieser Abfahrt sind aber die FPV Drohnenpiloten, die rasanteste Fernsehbilder in die Wohnzimmer sendeten. Und sogar elektrisch! Luisa Neubauer ist ja noch fossil nach Dubai geflogen...

Seltsame Antwort war das, im Internationaler Frühschoppen Nachgefragt am 24. Januar des neuen Jahres 2024: auf den Einwurf, dass überwiegend privilegierte Ukrainer es in den Westen schaffen, weg vom Frontdienst, antwortet die ukrainische Reporterin, dass eigentlich nur Menschen im hohen Alter die Sicherheit in Deutschland suchen. Und außerdem müsste man ja noch sehen, wie die Männer zurück an die Front gezwungen werden können. Und es seien sicher nicht nur Männer, die von dem Krieg nichts halten, sondern nur Männer, die noch nicht wissen, dass man an der Front auch gut aufgehoben ist. Gut aufgehoben!? LOL. Und warum sollten eigentlich in 2024, 50% einer Bevölkerung zum Dienst an der Waffe gezwungen werden dürfen?

Wie genau ist eigentlich die offizielle Formulierung für eine "Rücktrittsforderung"? Kubicki fordert ja dauernd irgendeinen Rücktritt. ER sollte also wissen, wie sowas geht. Die durchschnittliche Zuhörerin findet auch, das das in dem Talk nach Rücktritt und Forderung klang. Nur der Kalkofe, der ganz zufällig, „wegen Arbeit“ auch auf die Kreuzfahrt eingeladen worden war, er war bei der Talkshow auf hoher See dabei und hat das ganz anders gehört... Wie die Medien immer alles verdrehen!

KT zu Guttenberg zu Gast bei Talk-Eule Maischberger. Viele piesackende Fragen gibt es da an den Ex-Verteidigungsminister. Seine Affären und Fehltritte werden ausgewalzt. KT sieht viel eigene Verfehlungen. Pariert mit Reumut und scheint geläutert. Und ist vor allem offenbar eines: angstfrei! Kein Wunder, dass er da einen Podcast mit Gysi oder Shows mit Gottschalk macht. Die sind auf dem selben Level. Spannend wird es daher, als Maischberger ihm Machtsucht reinwürgen will. „Namen“, Herr Guttenberg, ich will „Namen“! Unverschämt. Er dreht den Spieß um und trifft! „Sitzt mir eine gegenüber!?“ Bääm! Denn wer ist eitler und machtbewusster im deutschen Fernsehen, als unsere Talkshow-Moderatoren... Na? Ach nein... Das stimmt natürlich überhaupt nicht. Endlich Würze und Klartext im Einerlei.

Da dreht es einem den Magen um. Als die Übersetzung kommt, runzelt der Botschafter peinlich berührt die Stirn. Maybrit Illner ist ja für sprachliche Schnitzer bekannt, aber diesmal hat sie Einen raus gehauen, der ist auf so vielen Ebenen falsch, da fragt man sich, wo man anfangen soll. Es geht um die Begrenzung der Reichweite der von den Amerikanern an die Ukraine gelieferten Marschflugkörper. Maybrit plappert - vermutlich - irgendetwas nach, das in social media geläufig ist, nämlich dazu von "Kastration" zu sprechen. Und okay, der Lateiner weiß, dass das auch simpel 'schwächen' bedeuten kann. Das Problem ist aber, dass das landläufige Verständnis von "Kastration" sich auf männliche Potenz bezieht. Und hier ist das Problem: eine Waffe, das Kriegführen, wird in Maybrits Wortwahl fortgeschrieben, als etwas vornehmlich Männliches. Eine Frau spricht hier verächtlich von der Entmannung einer Waffe - die in ihr liegende Tötungspotenz ist offenbar das Positive, das ihr genommen wurde. Seltsame Zeiten sind das!

Heute verdreht der betagte Gregor Gysi bei Markus Lanz unglücklich ein Zitat. Er hat das N-Wort wohl schon im Kopf und nutzt es außerhalb eines Zitates ganz selbstsicher. Dann kommt das Zitat, aber da werden 'Weiße' und 'Schwarze' gegenübergestellt. Wie würde da jetzt das N-Wort passen? Der Markus versucht dem Ganzen das Versehen abzuringen und sagt, Gregor würde das Wort ja nur historisch benutzen. Aber so recht passt das nicht. Er ist ihm eben passiert, der Lapsus. Markus baut Gregor daraufhin eine neue Brücke, ein Bollwerk gegen die jetzt kommende Aufregerwelle: "wenn wir die Werte, für die Religion steht... jetzt durch einen rigiden Moralismus ersetzen... wenn jetzt jemand einen Fehler macht... der Kontext ist völlig egal... es ist auch egal, wer den Fehler macht... hat er das so gemeint? nein, hat er nicht... wenn dann jetzt christliche Werte wichtig sind... dann müsste doch jetzt Barmherzigkeit kommen... dann würde ich sagen: verzeihen wir ihm... warum machen wir das nicht mehr?" Hoffentlich hört die Meute da auf ihn...

Heute im Fernsehgarten singt sich Dick Brave alias Sasha die Seele aus dem Leib. Danach schnell rüber auf die Moderationsbühne, um mit Kiwi und den anderen die Show zuzumachen. Aber oha! Ein Fan meint, genau JETZT wäre der Moment und die Zeit, ein Selfie mit dem Sänger zu machen? Hä!? Souverän und charmant vertröstet Dick den Mann, der das danach noch immer nicht checkt. Manchmal möchte man das Selfie eben sehr... Der Star von Format versteht das und ist nicht zickig dabei. Perfekt gelöst. Danke Dick, äh Sasha.

Ein Jahr ist vergangen und die "Scream Queen" von 2022 hat sich im Griff. Hä? Wie das? Die ein oder andere Spitze bricht noch durch, aber im Großen und Ganzen ist die ansonsten bis in die Haarspitzen ehrgeizige ukrainische Dreispringerin Maryna Bech-Romantschuk bei der diesjährigen Leichtathletik WM in Budapest viel gechillter. Liegt es am Europameistertitel aus 2022 oder tut sie sich was in den Kakao? LOL. Fast schade.

Sport ist ja was Schönes. So ganz frei von echtem Zank, irgendwelchen geschäftlichen oder gar politisch nationalen Interessen oder Einflüssen. Ein Zyniker wäre, wer vermute, dass der Sport die Fortsetzung des Konflikts mit anderen Mitteln sei. Wenn man da eine Fahne schwenkt, dann ist das immer nur, um die Herkunft eines verehrten Athleten zu dokumentieren, eben die Fahne für sie oder ihn zu schwenken. Richtig? Natürlich. Und so ist es auch ein reiner Zufall, dass fast in allen der bisher 17. Zieleinfahrten der Tour de France 2023, genau an der Ziellinie, jemand die türkische Flagge geschwenkt hat. Das ist kein politisches Statement, kein nationales Flagge zeigen. Und der Ort ist eben Zufall, nicht etwa begründet in der Fotografendichte am Ziel. Problem nur, dass es im Fahrerfeld gar keinen Fahrer aus der Türkei gibt... Mal sehen, wo die rot-weiße Flagge morgen im Ziel weht.

Anlässlich des Todes von Heide Simonis wiederholte der WDR heute Folge 425 der launigen Sendung „Zimmer frei!“ mit Götz Alsmann und Christine Westermann, erstmals ausgestrahlt im Dezember 2007. Vorher lief die Folge der comedy edutainment Serie „Never Ever“ mit Negah Amiri und plötzlich wird auf schwarzem Grund eine Warntafel mit Hinweistext eingeblendet – der schläfrige Zuschauer ist sofort hellwach: „Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit Diskriminierender Sprache und Haltung.“ Wow! Smiley mit aufgerissenen Augen! Da möchte man selbigen den Kindern zuhalten, wenn sie noch wach sind. Der Apotheker warnt, der Giftschrank scheint geöffnet. Der WDR hat ja immer wieder Folgen der Sendung zurückgehalten. Also, was kommt denn jetzt!?! Nun... gemeint ist wohl der Gesangsteil. Frau Simonis amüsiert sich da über einen populären „Liedtext Verhörer“, referierend auf ein damals populäres Buch von Axel Hacke. Und Herr Alsmann macht eine gender-thematische Bemerkung. Alles gefunden, WDR? Wir wünschen uns noch mehr von diesen tollen Warnhinweisen im TV. Eine Art Haltungsbewertung von Inhalten, ähnlich der FSK Altersfreigabe. Mit live Einblendungen, damit man lernen kann, was alles falsch ist und vielleicht noch live Zensur unzumutbarer Passagen.

Es ist ja weithin bekannt, dass die Öffis den besten Content nicht zwangsläufig im Hauptprogramm bringen. Zum Beweis hat man das erhellende Format „Terra X Lesch & Co“ zum Livestream degradiert. Nur wer Glück hatte konnte daher auf den Stream zum Thema K.I. stoßen. Immerhin kann man die Konserve ansehen – und das sollte man! Denn was Harald Lesch im Gespräch mit Hannah Bast hier an Denkanstößen geben, gehört zum Besten, das die aktuelle Diskussion zu den neuerlichen Erfolgen der künstlichen Intelligenz zu bieten hat. „Versteht“ ChatGPT überhaupt, was es da brabbelt? Muss es das? Was sind die Probleme der Entwicklung? Wo muss besser hingeschaut werden? Eine gute Bewegtbildproduktion.

Huaaaw!! Haw! Ha! Da kam aber die ganz große Stammtischlache zum Einsatz. Und man hat offenbar gut Lachen. Frank Schäffler von der FDP war zu Gast und der Markus fragt ihn, mit Häuslebauer-Sachverstand, nach dessen Wärmepumpe, Einbauproblemen etc. Antwort: ja, keine Ahnung, ist ja erst bestellt, ist ja ein Neubau! Der Kubicki hat auch eine. Der Kretschmann hat Pellets. Ha! Ha! ...Nur Gas, das hat keiner mehr. Wer wäre denn auch so blöd, gell? Haha! Nun, vielleicht die Zuschauer? Die keine großen Politikergehälter beziehen? Die Wärmepumpe ist das neue Trend-Ding der Arrivierten: Apple Smartwatch am Arm, das Elektroauto auf der Einfahrt und jetzt hat der Upper Class Hipster eben Solar am Dach und Pumpe im Keller. Soo. Und dann diese Lachen! Es drängt sich der Eindruck auf, die da oben lachen denen da unten ins Gesicht. „Was denn: keine Wärmepumpe? Dann esst doch Pellets!"

Der Habeck kommt in den Heizungskeller! Kurz vor dem Sommerloch ist diese Angst noch nicht ganz vom Tapet, da kommt das Gesetz zum drüber reden ins Parlament. Hastigen Schrittes läuft er ein, weil das so dynmisch ist. Dann ein kleiner Scherz und man setzt sich. Wird ja ein geruhsames Schauspiel. Hä? Warum denn diese Aufregung? Was denn? War da was? So war das doch von Anfang an geplant! Mit dem Heizungswechsel. Den Wärmepumpen. Läuft doch alles in der Bundesrepublik. Nur die Ruhe. Daumen hoch, Robert.

In der vergangenen Sendung sprach Richard David Precht mit der Kulturwissenschaftlerin Mercedes Bunz über das Thema dieser Tage: künstliche Intelligenz, K.I. Und was hören wir da! Hä? Was ChatGPT uns so erzählt, stimmt gar nicht alles!? Au weia! Daher müsse es in Zukunft unzählige Faktenchecker geben, die den ganzen generierten Kram gegenlesen und akribisch sezieren. Also gaanz viel Arbeit noch, für Kuchen, MiiMii und Konsorten. Halali zur Fehlerjagd, Jungs. Auf geht‘s!

Der Catfish, ein Wels, ist der natürliche Feind des Kabeljau. Eine Fischerlegende besagt, dass man, bei langem Transport, einen Catfish zum Kabeljau ins Fass stecken sollte, damit die Fische frisch blieben. Einmal im Jahr passiert so etwas ähnliches offenbar auch bei Markus Lanz. In der Talkshow ohne Publikum wird nur selten der Erzfeind geladen. Man mag es bequem. Am Donnerstag aber war es dann soweit und Steffen Kotré von der AfD sollte sich den bohrenden Fragen stellen. Was als Talk gedacht war wurde eine Art Einberufung eines Schülers zum Direktor. Zur Standpauke. Und der Pennäler, immerhin MdB, zeigte sich auch noch stur und dickköpfig! Wollte einfach nicht hören. Und das brachte den Markus so richtig auf die Palme. Catfish TV! Da wurde geschnaubt, verzweifelt und schließlich resigniert. Der Endgegner: er ist gefunden.

Wird in 2023 noch über Behindertenwitze gelacht, in Deutschland, im TV? Oh ja! Nur dauert es heute etwas, bis der erste Lachreflex unterdrückt ist. Das hört sich dan so an: Haha! Äh! Hoho! Äh... Ui. Schnute ziehen, augenroll, kopfschüttel. So gesehen in der NDR Talk Show am Freitag. Die Political Correctness sickert eben nur langsam in die Verästelungen der Gesellschaft. Sensibilität muss erst gelernt werden. Das ist Live eben schlecht zu kaschieren. Man konnte die Schwierigkeiten bei diesem Prozess eindrucksvoll in den Gesichtern ablesen.

Schmidt in Hochform. Das fällt auch Berlin direkt auf. Ungewöhnlich wie wohlwollend man Kritik an den Grünen aufnimmt. Dabei hat der Auftritt beim F.A.Z. Kongress noch mehr harten Cringe zu bieten. Helene Bubrowski nennt Schmidt einen Pausenclown, lacht dann peinlich und würgt Schmidt eins rein. Das nagte wohl an ihm und spornte ihn zum Paktieren mit dem Publikum an. Als sie dann wieder davon anfängt, geht's los: Ein Hinweis auf ihre schwache Moderationsleistung beim Kurz Interview, Fr. Bubrowski reizt Schmidt daraufhin erneut, offensichtlich "verschnupft". Schmidt kontert mit einem vergifteten Kompliment, "ist ein Unterschied, ob man einem Politprofi gegenüber sitzt, oder bei Maischberger die Stichworte gibt." - Boom. Sie dann, mit Anfassen, bittet ihn die Bühne zu verlassen.

In wenigen Monaten sollen Gasheizungen in Deutschland de-facto verboten werden. Denn auch nach den fast 30-stündigen Verhandlungen des letzten Tages wurde nur nachgebessert, dass Gasheizungen weiterlaufen dürfen, mit Brennstoffen, die es absehbar nicht geben wird. Aha! Was also nun? Keine Sorge. "Lurchi macht das schon!" Lurchi! Lurchi! Lurchi!

Nach fast 30-stündigen Verhandlungen hat sich die Ampelkoalition auf Kompromisse bei einigen Konfliktthemen geeinigt. In der Regierungsbefragung im Bundestag verteidigt Bundeskanzler Scholz die knappen Ergebnisse. Als Antwort auf die Frage der Opposition, was denn die halbe Seite Worthülsen bedeuten soll, gibt der Kanzler eine elend lange Erklärung ohne mehr zu sagen als: "Der Papa mach das schon.". Danke.

Rückblick auf lustiges Fernsehen vor der Pandemie: Die launige Umstyling-Show Shopping Queen ist immer wieder gut für durchgeknallte Momente: so auch 2019 in Köln, an Tag 3 mit Steffi. Da geht‘s mit Britta durch und sie macht den Affen.

Rückblende: Der Carsten vom Nachrichtensender WELT ist immer wieder gut für Zäsuren im News-Einerlei, von cringe über facepalm bis lustig ist da alles dabei! Und die girls freut's auch immer. Danke Carsten. Echt.

Rückblende. Zehn Monate ist es her, da war Anton Hofreiter zu Gast beim Markus. Und hat mal erklärt, wie flexibel die Grünen so sein können, wenn sich die Dinge in der Welt ändern. Und warum das sogar so muss! Und dann gibt‘s auch noch Nachhilfe in Waffenkunde und militärischer Feld-Taktik, einschließlich Empfehlungen zu geeigneten Systemen. Er hat sich da so richtig eingegraben, der Anton. Erst sind alle Virologen. Dann Machiavelli-Clausewitze.

Da hatte sich aber jemand vorgenommen, Position zu beziehen. Und Raum wurde ihm dafür gegeben. Und Theorien hatte er. Was der Herr von der Welt da so abspulte, ging in alle Richtungen. Er hat alles durchschaut. Den Diktator verstanden. Es hilft nur Eins: Mehr Waffen! So wird Frieden geschaffen, in 2023. Knall-bums. Am Tisch wurde dazu viel genickt, oder zu bedenken gegeben, dass Waffenstillstände ja auch gefährlich sein können. Aha.

Nein, das meint sie nicht so, sie bezieht sich auf die Täter ? Oder, nein, doch nicht? Das kann doch nicht! Die Erklärung für die Ausschreitungen in der Silvesternacht: "Wann immer sich zwei oder mehr junge Männer zusammenrotten, wird das für die Gesellschaft zum Ärgernis." Da guckt Hasnain Kazim zurecht ungläubig! Sollte das so gemeint sein, dann ist die Weltsicht von Frau Winkelmann, die hier zu Tage tritt, in puncto Misandrie kaum zu überbieten.

Barbara haut‘s raus: die Menge der Veganer, der Anteil an der Bevölkerung, ist viel geringer, als man so meinen mag. Und es liegt an der Überrepräsentation der Gruppe in der entrückten Talkshow-Welt. So ist das nämlich, Anke. Hä, warum ich jetzt? "Ach, ja?" Okay. And shrugs it off. Jahrelange Tiefschläge in der Medienwelt lassen eine Akteurin hart werden. Mh… Tat dann aber doch etwas weh, diese Wahrheit so rein gewürgt zu bekommen, oder? Sah zumindest so aus.

Eine ganz moderne Diskussion wollte der BR da veranstalten, mit "gendergerechter Ansprache" des Publikums und simultaner Übersetzung in Gebärdensprache. Solle man in der Sprache gendern? Was ist das Für, was das Wider? Unter den zuschauenden Schülern wurde eine Umfrage durchgeführt, ganz hip, mit dem Handy. Ergebnis: die Mehrheit lehnt das ab. Mööp! Ernüchterung in der Runde. Abschlusssatz dann, ganz knapp am Agenda-Journalismus vorbei: Dann müssen wir die Diskussion wohl wiederholen, äh, "aus Sicht zumindest von drei Diskussionteilnehmenden".

Als internationaler Star mit englischer Muttersprache auf der „Wetten, dass..?“-Couch sitzen zu müssen, kann ganz schön anstrengend sein - merkte auch Robbie Williams. Überall Spießruten und Fallstricke. Zusätzlich irritiert die Herausforderung, zwischen zwei Dritteln der Damen der Runde gesetzt zu werden. Also werden Hände gerungen und es wird richtig heiß, trotz eingefrorener konzentrierter Miene. Ui, da will man nur schnell weg.

Was denn? Palina besch**** beim Lesen der Sterne?! Egal. In jedem Fall hat sich die smarte Moderatorin bisher geziert, im Plaudertalk der Freitag-Abend Talkshows bei den Öffis aufzutreten. Warum auch? Einfach so, ohne Gegenleistung etwas von sich preisgeben? Eben. Aber jetzt stehen die Sterne günstig, denn die Konstellation aus „Buch geschrieben“ und „vom Verlag eingestielter Promo-Tour durchs TV“ liefert dann einen Grund. Und direkt zwei Stationen! Irgendwie schade, dass es im Talk-TV gefühlt nur noch Bücher zu verkaufen gibt. Und schade, dass die Redaktionen da so doof mitturnen.

...seinem Ergebnis als "Abklatscher", wohlgemerkt! Was war geschehen: Bei seinem Ausflug in die Rolle des TV-Total-Moderators wollte Michael "Bully" Herbig einen großen US-amerikanische geprägten Showauftritt machen. Dazu stürmte er mit charmierendem Entertainerblick auf die Bühne, zückte dann den "Donald Trump in die Menge Zeiger"-Arm und lief zum Finale die Tribüne der Zuschauer hinauf. Die hatte man sicher vorher gebrieft, ihnen gesagt, er würde abklatschen kommen. Aber trotzdem klappte das nur so halb... Auf dem Weg nach unten konnte man ihm die leichte Enttäuschung ansehen.

Eigentlich war die Aktion gedacht, um ein gefaktes "Notfallband" auf den Sender zu bringen. Das "Band" war eher mittellustig. Schon besser war die "total spontane" und absolut ungeprobte Aktion vorher, in der die beiden Spaßvögel in den Technikraum laufen und einfach irgendwelche Kabel ziehen. Aber gefühlt läuft das Programm von ProSieben in letzter Zeit ohnehin am Zuschauer vorbei. Ist das zeitweise Testbild eigentlich jemandem aufgefallen? Zumindest der Hashtag hat halbwegs verfangen, sagt Twitter.

Themenwoche in der ARD. Thema: "Wir gesucht. Was hält uns zusammen." Und da hat man Dieter Nuhr offenbar dazu verdonnert, seine Sendung "Nuhr im Ersten" umzuwidmen und eine ganze Sendung zu dem Thema zu machen. Das Kabarett soll über‘s Stöckchen springen. In den dann folgenden 45 Minuten fällt auf, dass der sonst so geschliffene Redner mehr als sonst stammelt und haspelt. Ist das der Ärger über die Hausaufgabe? Schmeckt ihm aber gar nicht. Am Ende dann soll's versöhnlich werden, aber mit stierendem Blick bekommt der Zuschauer dann mal gesagt, was der Dieter denn so von der Forderung nach mehr "Wir" hält. Nix.

Herrlich. Die sympathische Kandidatin Franzi präsentiert ihr Heim und am Bett vollführt sie eine Judorolle (oder so) über das Bett - und schießt dabei ihren Schlappen ans Fenster. Gelächter. Und zurecht! Das Format Shopping Queen liefert seit Jahren verlässlich solche Art von guter Laune. Ob politische Krisen oder Corona Lockdowns - egal - bei der Einkauf-Kaffekränzchen-Personality Show mit Guido Maria Kretschmer geht's launig zu. Immer. Gut gemacht, RTL.

Giovannis Samstagabendshow entwickelt sich zur Goldgrube für ungelenke Clips. In der Mitte der Show am ersten Novemberwochenende sucht der Entertainer das Bad in der Zuschauermenge - ob das ein Fehler war? Die Leute rücken ihm etwas auf die Pelle, eine Zuschauerin macht mehrere Bilder mit ihm und ein Superfan hat irgendwie den Knall nicht gehört und klatscht ewig weiter. Quälend lang. Erst als Giovanni der Dame mit einem Blick gutgemeint das Signal zum Aufhören sendet, ist Ruhe. Aber dann wird ihm noch ins Gesicht gewunken, von der Selfiejägerin. LOL.

Ein Bericht über die Handy-Bildschirmzeit von Pietro Lombardi. Wenige deutsche Musiker sind ja auf Instagram so aktiv wie der Sänger und DSDS Gewinner. Sogar sooo aktiv, dass man sich fragen könnte, was er denn nun eigentlich hauptberuflich macht, der Pietro - Musiker oder Influencer? Roberta Bieling ist da offenbar auch nicht mehr ganz sicher und fasst uns seine Tätigkeit spontan einfach mal zusammen als: "Songs über's Handy verkaufen!". LOL. Hoffentlich hört er das nicht.

Bei Lanz bekommt man wirklich etwas geboten, für die Gebühren: in gewaltigen Zahlen führt uns der Markus aus, wie abhängig man von China ist. Man braucht das Land als Quelle von Rohstoffen und als riesigen Absatzmarkt. Aber da ist ja diese schwierige politische Situation, wegen der man jetzt nix mehr mit denen zu tun haben will. Moralische Außenpolitik heißt das. Elmar Theveßen weiß da eine Alternative zu China, offenbar ein Land mit ebenfalls 1,4 Milliarden Einwohnern und ohne sozialistisches Einparteiensystem. Wer ist es?? Trommelwirbel...

Wenn man ganz einfach zusammenfasst, was Olaf Scholz sich schon so geleistet hat, dann erscheint das allein schon „wie eine Zuspitzung“. Diesen Umstand machte eine Zuschauerfrage im Presseclub sichtbar. Ein Anrufer aus Essen erzählte die Ereignisse um Cum-Ex und den aktuellen COSCO Deal im Hamburger Hafen nach. Im Presseclub werden Zuschauerfragen dann immer zusammengefasst. Und Jörg Schönenborn bemerkte diese Brisanz intuitiv und markierte das in seiner Zusammenfassung. Dem Anrufer gefiel das aber gar nicht und er widersprach. Vielleicht wieder Zeit, die Anrufer direkt aus der Leitung zu schmeißen. Ihre Handyverbindung ist so schlecht...

Eine Art Geduldsprobe war die Sendung am 25. Oktober für SPD Politiker und Erklär-Bär Kevin Kühnert. Quälende 45 Minuten lang musste er sich die Verfehlungen der SPD anhören: mit dem Hafen, COSCO und überhaupt - nur um dann vom Markus mit einem Walter Ulbricht Zitat aus der Einlullung geweckt zu werden. Piesacken. Haha. Ganz intelligenter Journalismus. Macht Kevin aber sichtbar Spaß, den Kram der Parteigenossen im TV zu rechtfertigen. Er kommt gern wieder. Safe.

Dietrich Mateschitz ist gestorben und hinterlässt einen Riesenkonzern, Red Bull. Darüber gäbe es viel zu sagen. Was ist also das Eine, dass man herausgreift? Nun, man könnte anprangern, dass die finanzielle Unterstützung von Extremsportarten immer wieder Tote produziert hat und der Sponsor vielleicht Mitschuld trägt. Man könnte das in Umlauf bringen einer sehr süßen Brause kritisieren. Aber nein. Was die Tagesschau unterstreichen möchte, ist eine Marginalie im Konzern - aber ein offenbar zunehmend ärgerliches Ding in den Redaktionen der Öffis: Der „Winzelsender“ ServusTV, der sich erdreistet, am Rande von Sport und Naturdokus, hin und wieder mit differenzierter Meinung zu einem deutschen Publikum zu sprechen.

Was für eine feucht-fröhliche Show! Erst ist Helene klatschnass. So unter Wasser stand sie noch nicht einmal bei ihrem verregneten Konzert auf dem münchner Messegelände. Und dann läuft der Flori auch noch "total unbeabsichtigt" in ihren Bühnenspringbrunnen. Auf die nächsten 100 Badeparties des Schlagers oder so. Au weia! RTL hat aus den Wasserspielen ja gerade eine eigene Show gemacht. Pro7 hat das Turmspringen. Da wollte man wohl auch.

Wer erinnert sich noch? Mario Barth im Angelcamp 2? Junge, war das un-an-genehm! Er kennt keinen. Er hat keine Peilung, worum es geht. Kreuzt einfach auf und ist Mario Barth - muss reichen. Mario Style, scheinbar. Naja. Reichte vor allem für minutenlangen cringe. Bei seiner Camping-Geschichte in der NDR Talk Show kommen da all diese schaurigen Erinnerungen hoch. Aber okay, Kennste-Kennste darf das.

Christian Lindner soll die Finanzpraxis der Bundesregierung rechtfertigen. Seine Antworten scheinen zumindest einigen Anwesenden nicht zu gefallen. Es wird laut gelacht. Ob das an der Stelle sein musste? Nun, geschenkt. Aber jetzt versteht man - Achtung Ironie - warum bei Markus Lanz zwar noch Tribünen im Studio vorhanden sind, der Gebührenzahler aber seit Monaten offenbar nicht mehr erwünscht ist: es könnte Zwischenrufe geben. Oder spontane Reaktionen. Das würde beim Breittreten der eigenen Meinung, dem Werben fürs Buch oder selbstgefälligen Geschwafel in der Echokammer nur stören.

Was sagt dazu eigentlich die Chefredaktion? War die Talk-Show "Markus Lanz" als "Markus Lanz Show" gedacht? Da verwechselt wohl jemand den Podcast mit der Fernsehsendung. Ist Markus Lanz jetzt ein Richard David Precht? Ein thematischer Tausendsassa? Lanz redet sich am Dienstag in einen Rant: Der Soziologe in der Runde kriegt Gegenwind. Luisa Neubauer wird das Wort abgeschnitten. Thomas de Maizière wundert sich, dezent. Der Zuschauer auch.

Richard David Precht noch immer auf Buch-Tour durch die Talk-Shows. Er wird gefragt, ob es andere Länder gibt, in denen der Journalismus Vorbild sein könnte für unsere deutsche Berichterstattung. Er nennt Österreich. ServusTV. Da werden Michael Fleischhacker, sein Team und Dietrich Mateschitz aber vor Stolz platzen: 8 Milliarden Budget hat der hiesige Rundfunk und ein kleiner privater Sender aus dem Nachbarland macht vor, wie es geht.

Nach richtig langer Abstinenz ist Hugo mal wieder live auf Twitch, heute schon zum zweiten Mal, und schneidet im Stream sein nächstes Video. Dabei war er so nett, uns kurz zu grüßen! Dank you.

Extra 3 will von Zapp! lernen und mit der entschlüsselten YouTube-Formel das perfekte Virale Video produzieren. Eine Theater-Combo wird engagiert und macht alles nach Vorgabe. Eher so mittel lustig. Aber warum springt im Hintergrund ein Frettchen 'rum? Teil des Plans? Oder hat das Marderartige die Studentenfutter-Vorräte aufgespürt? Der Alien Flash-Frame bleibt natürlich auch hier im Video drin.

Abendspiel der Borussia Dortmund gegen Bayern München. Da denkt man, für einen gehörigen Ausraster bedürfe es eines verpatzten Sprungs (siehe unser anderer Clip, Stichwort "Urschrei"). Aber Oliver Kahn, Torwart-Legende und für seine Selbstbeherrschung bekannt, schafft das auch im Sitzen.

Schön lauwarme Promo-und-Talk-Runde am Freitag im MDR. Oliver Kalkofe erzählt von sich und seinen Parodien - und den Amigos, mit denen er Beef hat. Jörg Kachelmann ist offenbar nicht so drin, im Schlager-Business, und fragt nach: "sind das die zwei Häßlichen?". What? Hat er nicht gesagt!?. Cringe. Haut der so raus. Ab da dann Fremdschämen. Zu sehen, wie er zurück rudert, sich selbst auch nicht gutaussehend findet, und so, und überhaupt. Weia. Etwas mehr Respekt und Vorsicht wäre gut gewesen. Dumm oder, dass das live ist.

Ui, das triggert aber hart, oder, Frau Amann? Da sitzen Richard David Precht und Harald Welzer wegen ihres neuen Buches bei Lanz. Die zentrale These: die Medien generierten eine Mehrheitsmeinung, auch wenn sie keine ist. In der Medienwissenschaft ist das bereits bemerkt. Parallel auf ServusTV beschreibt Norbert Bolz im Hangar-7 dieses von Kepplinger als "Ko-Orientierung der Journalisten" beschriebene Phänomen. Robin Alexaner und besonders Melanie Amann bestreiten das aber vehement. Precht müsse nur mehr Lesen. Alles gut, mit der ausgeglichenen Berichterstattung im Lande.

Da empört sich Tarek Al-Wazir, man müsse keinem Grünen einen Atomreaktor erklären. Wirklich nicht? Ist das nur ein Versprecher, oder doch Ausdruck von totaler Unwissenheit, was genau der Unterschied zwischen Kernfusion und Kernspaltung ist? Ist ja auch kompliziert… Nur mal so, Fusion ist das totale Gegenteil von Spaltung, und kriegen wir auf der Erde, so in Kraftwerken, gerade noch nicht hin.

Til Schweiger berichtet von seinem neuesten Film. Es geht um den Verlust eines Kindes. Schweiger ist sehr angefasst, weint kurz. Und Barbara? Es sieht aus, als ob sie denkt: "Ne, der Schweiger weint jetzt aber hier nicht!?". Sie ringt mit sich, es scheint, als ob sie einen Lachanfall unterdrücken musste. Aber entscheidet selbst.

Tanzverbot reagiert auf das Monte Portrait in der ZDF Reihe "Germania - Was ist deutsch?". Alles eigentlich schon x-mal gesehen. Dann wird‘s plötzlich politisch. Ja, Kilian, hast recht. Wirkt, als habe man Marcel mal reden lassen und wollte das gewonnene kontroverse Stück unbedingt drin haben, in den 15 Minuten. Eben in der Doku-Reihe, die Ihren Titel in Frakturschrift gesetzt hat, die also - soll man das so verstehen? - ihre Erzählungen mit "Dunkel-Deutschland" in Relation setzen möchte. Okay. Was haben wir jetzt gelernt? Dass man eine kritische Haltung immer gleich wortreich einordnen muss, oder was?

Dass Ina Müller mit Partnerschaft im Clinch liegt, scheint ja hin und wieder mal auf. Aber heute sollte ihr Freund die Sendung besser nicht ansehen: der Partner als störendes Element. Muss schlimm sein, Ina. Sogar ein bisl Misandrie blitzt da auf. Die Frauen schmeißen sich weg vor Lachen. Offenbar sind mit den „großen fleischigen Menschen“ primär Männer gemeint, die schnarchen, da sind, Dreck machen und Unordnung stiften. Toll.

Was war das denn?? Die Sportschau übertrug die Abendsession der European Championships der Leichtathletik aus München. In der Disziplin Weitsprung der Frauen verpasst die offensichtlich hoch ehrgeizige ukrainische Springerin Maryna Bech-Romantschuk durch einen letzten ungültigen Sprung eine Medaille und stößt einen unglaublichen Urschrei aus. .. Kopf hoch. Ist doch nur eine sportliche Niederlage... Nächstes Mal vielleicht. Die Medaille fürs größte Drama hat sie aber jetzt.

Es greift um sich und offenbar kann es niemand stoppen - nicht mal die Tagesschau! Da weist Susanne Holst in der Tagesschau um 12h gegen Ende auf den Erdüberlastungstag hin und sagt, die „Ressooorcen“ des Planeten seien für diese Jahr aufgebraucht. OK, wichtig das. Aber was sind Ressooorcen bitte? Kommt das von „Ressort“, was man aus der Politik oder der Presse kennt? Oder meint sie etwa „Ressourcen“? Das spricht man aber ganz anders aus, nämlich mit einem „U“ wie in „Uninformiert“. Lieber Chefsprecher Jens Riewa, bitte allen sagen. Nicht, dass wir Jan Hofer zur Rettung der deutschen Sprache aus dem Ruhestand bei RTL holen müssen.

Na da lag die Assoziation aber nahe, oder Tietjen? Thomas Gottschalk erzählt Hubertus Meyer-Burckhardt etwas über die Entstehung der "Supernasen"-Filme. Und ja, die Geschichte ist eben "von früher" und ja, die Sprechenden sind älteren Semesters. Aber da meldet sich, wohl von Langeweile genervt, die sich offenbar ewig jung fühlende Bettina Tietjen und nimmt einen Begriff aus dem Rassismus / Feminismus Diskurs, um die beiden Männer mit ein bisl Misandrie wegen ihres Alters zu diskriminieren. Haha! Mh? Das war wohl nix, Bettina.

Im Ausland schaut man zunehmend verwundert auf die politische und mediale Diskussion über den Umgang mit und die Haltung zum Konflikt in der Ukraine. Die Runde auf Servus TV fand viele abgewogene Argumente für und wieder der verschiedenen Szenarien. Auf den Punkt, wie überdreht in vielen Aspekten die Diskussion mittlerweile ist, brachte es u.a. der Schweizer Publizist Roger Köppel, der keine Sympathie für das Verhalten der russischen Seite hegt, aber auch auf der gegenüberstehenden Seite besorgniserregende Verhärtungen und Überhitzungen sieht.

Bei ihrem Besuch in der Ukraine wenige Tage zuvor machte Außenministerin Annalena Baerbock eine bemerkenswerte Aussage, die bei Maischberger der Runde zur Diskussion gestellt wurde. Und man bemühte sich redlich, die gesagten Worte positiv zu wenden, zu interpretieren. Aber wie gut steht es um politische Rhetorik, wenn interpretiert werden muss? Robin Alexander versteht, man wolle "die Abhängigkeit auf Null reduzieren", ok, also gibt man ‚Abhängigkeit‘ neuerdings offenbar in numerischen Beträgen an. Bernhard Hoecker ist hier wohl näher an der Wahrheit: sie spricht da etwas sehr absolutes. Sag niemals nie, wusste schon Bond. In sgen wir mal 1500 Jahren haben wir also noch immer "Null"? Au weia.

Egal welches Thema, egal welche Talkshow. Ob politische Sachfrage oder gemütliche Plauderei am Freitag Abend. Gäste kommen scheinbar nur noch, wenn sie etwas zu verkaufen haben. Die neue CD, sich selbst oder - ganz besonders beliebt - das Buch. Gern wird durch die Sender getingelt. Der Verlag macht dafür offenbar die Termine. Eine Woche 3nach9, dann Riverboat, dann Frühstücksfernsehen. Hier hat ein Professor sein Buch zu verkaufen und schafft es sogar, nicht nur den Hinweis, sondern auch den Titel zu nennen. "Shameless plug" nennt man das in USA. Warum findet das hier niemand mehr dreist?

Der Wandel des Mediums, die Transformation dessen, was wir als Fernsehen kennen. Eben das begleiten wir mit InStream.de. Und es tut sich viel! Streaming z.B., on Demand oder Live - oder Mediatheken und Interaktives. Und wenn da noch mehr kommt, und Frank Elstner das sagt, ist da vermutlich etwas dran, denn Elstner hat sich in seiner langen Karriere gefühlt nie geirrt. Aber wird sich tatsächlich das TV selbst verändern? Oder wird es nicht als Medium genau so bleiben, wie es ist - und nur teilweise von anderen Medien ersetzt? Gaming und VR? Das Buch ist ja auch noch da. Oder der Film. Was aber wohl verschwinden wird, ist die riesige ungeteilte Aufmerksamkeit, die Fernsehen mal hatte.

Und plötzlich ist Pazifismus naiv. Wer hätte gedacht, wie schnell das geht. Mal ehrlich: wie sollen denn Waffen der Weg zum Frieden sein? Gandhi hat gesagt, es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Frieden ist der Weg. Seltsam, wie Frau Käßmann mit dieser Sicht in der Runde zur gefühlten Minderheit wird. Dabei haben Kierkegaard, Ibsen und Mark Twain schon erkannt, dass die Minderheit unter Umständen die Wahrheit gefunden hat, die große Mehrheit mit ihrer Einigkeit aber meistens falsch liegt.

Dialog und ein schneller Frieden ist der einzige Weg. Mehr Waffen führen nur zu einer Eskalation. Das ist ein Aspekt der Runde im Hangar-7, die das aktuelle Ukraine Krisenthema aus der Sicht der Religion beleuchtete. Khola Maryam Hübsch mahnt nicht zu übersehen, dass ein energischeres Eingreifen auch eine nukleare Gefahr birgt und den dritten Weltkrieg bedeuten könnte.

Beim Talk in der NDR Talk Show am Freitag traut sich Schauspieler Sebastian Koch leise Kritik an der Emotionalisierung der Nachrichten-Berichterstattung zu üben. Barbara Schönebergers Reflex ist natürlich, dass das gar nicht sein kann. Aber hat Koch nicht vielleicht recht? Gerade wenn sehr viel auf dem Spiel steht und die Umstände klar scheinen, sind sie wohl gerade deshalb in Wahrheit komplexer. Die objektive Berichterstattung muss nur eins tun: objektiv berichten.

Bei der Befragung der Bundesregierung in der 27. Sitzung des Deutschen Bundestages ist die sprachliche Verwirrung beim Kanzler Olaf Scholz offenbar komplett. Erst ist er sich nicht sicher, ob das Wort "Ressourcen" mit einem "O" ausgesprochen wird, "Ressoooorcen"... korrigiert sich später jedoch. Bei der Flexion der (weiblich) "Regierung" stockt er aber kurz und stolpert über das wohl gerade so schön eingeübte "Gendern" von allem und jedem, äh, jeder.

Cringe-Moment bei "Verstehen Sie Spaß?". Barbara Schöneberger singt mit Giovanni Zarrella ein Duett: den 80er Jahre Münchner Freiheit Hit "Ohne Dich". Das fällt schon schwer, und man sieht es! Erst versucht Barbara bei den Refrain-Zeilen "Ohne dich schlaf ich heut‘ Nacht nicht ein" noch den Augenkontakt mit Giovanni zu vermeiden - später nicht mehr so. Aber auch die Regie blendet angestrengt oft Giovannis Frau Jana Ina ein. Warum singen nicht einfach die beiden das Duett? Ist doch ohnehin Playback. Nur gut, dass sonst Pietro Lombardi als Duett-Partner singt.

YouTopia 2021, Tag 1: Knossi sitzt neben Survival Mattin und liest in dessen Chat "Knossi nervt!". Klar liest Jens das selbst vor. Ganz trocken. ROFL. In Entspannung und Selbstironie war Jens kaum zu übertreffen. Seit Knossis großem Break in 2021, mit TFG und den Camps ist „Jens aus Rastatt“ heute oft professionell verhalten. Liegt es daran, dass die Camps tot scheinen? Business und Merch ihn eingeholt haben? Wir hoffen auf mehr alte Zeiten, Knossi. Die Welt braucht den lässigen Entertainer.

Was, Herr Röttgen, ist denn die Alternative zu Verhandlungen? Wird eine der Parteien einfach vom Kontinent verschwinden? Oskar Lafontaine plädiert hier für die Fortführung von Verhandlungen - denn alles andere verlängere nur den Krieg. Norbert Röttgen hält das für blauäugig und möchte offenbar eine andere Lösung. Aber welche denn?

Das war sicher nicht so gemeint, oder? Rainer Hank zählt Länder auf, die reich an Rohstoffen sind und etwas daraus gemacht hätten. Etwas hintendran kommt dann die seltsame Bemerkung, "sogar im Orient ist denen dazu 'was eingefallen". Warum ist das so verwunderlich? Haben die besonders viel Rohstoffe und da fällt einem weniger ein? Oder soll es heißen es fehle an etwas anderem und es ist daher so verwunderlich?

Die Academy hat Haltung bewiesen und sich der Instrumentalisierung eines Events der Unterhaltung/Kunst für Politik widersetzt. Aber dann: nach etwa zwei Stunden OSCAR-Verleihung marschiert Will Smith zu Chris Rock und gibt ihm für einen schlechten Witz über seine Frau Jada Pinkett Smith eine feste Ohrfeige. Culmination einer jahrelangen "Fehde" zwischen Rock und Smith. In einer Zeit, in der Gewalt zunehmend als probates Mittel betrachtet zu werden scheint, ist das eine verheerende Aktion. Und es wäre auch verheerend, wenn diese Aktion ungeahndet bliebe. Wir sahen einen Mann, der für seine Frau gewalttätig wurde, sich dann in einer komplizierten Rede teilweise, aber nicht bei Rock, entschuldigt und alles auf die Liebe schiebt.

Und wieder eine ungelenke Situation: sollen Schauspieler nur Figuren darstellen dürfen, deren Eigenarten sie selbst teilen, repräsentieren? Schlagwort Repräsentanz. Amazon Studios und andere in der Medienwelt vertreten diese Ansicht offenbar. Richy Müller stellte kürzlich einen Autisten dar. Darf er das? Ganz bestimmt. Und Jan Weiler springt ein und erläutert seine Sicht dazu.

Im Gespräch mit Doro Pesch verliert Bettina Böttinger plötzlich den Faden und eine lange Pause entsteht. Galant und sehr aufmerksam spingt Richy Müller ein und rettet für sie die Situation - die auch für Doro unangenehm war. Und das, nachdem Böttinger mit Müller vorher ein wenig angeeckt war. Da hat er jetzt wohl etwas gut bei ihr.

Nicht so nett. Da erläutert Schauspieler Richy Müller seine Ansichten zum Gendern in der Sprache und Frau Böttinger reagiert scheinbar verschnupft. Leitet sie deshalb kurz darauf mit den Worten "aber reden wir über Seichtes" zu Müllers Arbeit im Tatort über?

Kurt Krömer räuchert Gysi während seines Gesprächs mit ihm ganz schön ein... Ist das noch ein Stilmittel? Wird damit ein Krimi-Klischee ironisch gebrochen oder nur eine Entschuldigung gefunden, im deutschen Fernsehen wieder zu rauchen?

Was für ein Auftakt der 6. Staffel von "Chez Krömer". Man gewinnt den Eindruck, dass Krömer in der Rolle des Ermittlers in seinem "Verhör" von Gregor Gysi zu weit gegangen ist. Jedenfalls ist der Politiker am Ende der Sendung sichtlich genervt. Die gute Laune scheint dem Comedy-Format irgendwie innerhalb einer halben Stunde verloren gegangen zu sein.

Am 22. März ging es hoch her bei Markus Lanz, im Gespräch mit Martin Schulz, auch durch Unterbrechungen und Zwischenfragen von Robin Alexander. Es wird gereizt und unterbrochen. Es scheint, man möchte eine ungelenke Aussage provozieren. Aber welchen Sinn macht es, SPD Politiker Martin Schulz eine Leugnung der Vorgänge in der Ukraine nahezulegen?

Ist das gute Gesprächsführung? "Welche Fehler meinen Sie denn?" "Gegenfrage: fällt Ihnen nichts ein?" Man vermutet offenbar, mit so einer offenen Frage, nach Fehlern, einen unerwarteten Scoop, einen journalistischen "Beifang" provozieren zu können - oder zumindest möchte man ihn nicht ausschließen.

Vorgespräche scheinen üblich bei Talkshows. Hier hat sich Markus Lanz offenbar darauf vorbereitet, SPD Politiker Martin Schulz mit Informationen aus eben so einem Vorgespräch in der Sendung vor laufenden Kameras "festzunageln". Dass der Politiker sich bei diesem Vorgespräch in einer informellen Runde wähnte und unsauberer formuliert, scheint erwünscht.

Warum schützt Markus Lanz die redegewandte und selbstsichere Luisa Neubauer vor der Beantwortung einer Frage von Rüdiger von Fritsch? Völlig unnötig verhindert Lanz, dass Neubauer selbst auf eine direkte an sie gerichtete Frage antwortet.

Da ist so viel los, auf der Bühne, dass man schonmal den Überblick verliert. Beim großen Auftakt der Show laufen alle in alle Richtungen und der Kameramann findet Giovanni, der einen Ansager machen soll, offenbar nicht mehr.