George Lucas taucht in random Doku auf

Im Internet kursiert ein Video, in dem jemand den Regisseur George Lucas aus Versehen vor die Kamera bekommen hat. Wir haben es uns angeschaut.
Veröffentlich am 21. Juli 2020 und aktualisiert am 1. März 2022

Knapp 8 Milliarden Menschen leben derzeit auf der Erde. Etwa 330 Millionen davon in den USA. Einer davon ist George Lucas, der Erfinder und Regisseur von Star Wars, der Erfinder und Produzent von der Indiana Jones Reihe. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, ihn in den USA auf der Straße zu treffen? Zumindest nicht null – das beweist ein absurder Zufall, den das Internet zu Tage gefördert hat.

Gordon McDowell (YT) ist ein kanadischer Filmemacher, der sich dem Voranbringen eines neuen Typs Kernreaktors verschrieben hat. Ein Flüssigsalzreaktor könnte in Zukunft das Herz einer moderneren Generation von Atomkraftwerken werden. Die Technik ist nicht neu aber erlebt derzeit eine Renaissance. Nur: Kernenergie ist gerade sehr „out“. Eine Reihe von Aktivisten aber versucht, das zu ändern. Einer davon ist McDowell. Er macht Dokumentationen und Videos. Rührt die Werbetrommel.

Ein anderer ist Bruce Hoglund (linkedIn). Von der Ausbildung her ein Informatiker, hat ihn die Faszination für Flüssigsalzreaktoren und ihr Potential für die zukünftige Energieversorgung derart gepackt, dass er sich ganz der Sache verschrieben hat. In 2013 war er in Chicago auf einem Kongress, der „Thorium Energy Alliance Conference #5“ (TEAC5), die am 30. und 31. Mai 2013 abgehalten wurde und an deren erstem Tag er zu seinem Steckenpferd einen Vortrag hielt.

Alles total wissenschaftlich – bis zu diesem George Lucas Cameo

Ebenfalls am ersten Tag dieser Konferenz hat Mr. McDowell seinen Kollegen Mr. Hoglund interviewed und dieses Interview mit der Kamera festgehalten. Als Schauplatz dafür wählten sie die Chicagoer Innenstadt (Google Maps). Bruce erklärte seine Theorien zum Flüssigsalzprinzip und dazu schlenderten sie die North Rush Street hinunter, dann um die Ecke auf die East Chicaco Avenue, vorbei am Eingang des Park Hyatt Chicago – als hinter ihnen, einfach so, als Passant, George Lucas den Bordstein quert, um ins Hotel zu gehen…

George Lucas taucht in einer random Dokumentation auf
Rechte: Gordon McDowell, via YT, Bearbeitung InStream

Hä? George Lucas? Was macht der denn da? Nun: keine Ahnung. In 2012 hatte er Lucasfilm an Disney verkauft und sich selbst in den Ruhestand versetzt. Er könnte die Familie besucht haben, auf Urlaub sein… 2013 war nach der Veröffentlichung von Red Tails und vor Strange Magic. Irgendwann dann. Warum also? Ist ja auch egal.

Bis zu dieser Begegnung war dieses Kernenergie-Video absolut unauffällig. Nur eines von unzähligen Wissenschaft-Videos auf YouTube. Gordon McDowell arbeitete lange an seinem opus magnum, der „Thorium.“-Doku, einem 6,5 Stunden Mammutwerk, dass er schließlich in 2017 auf YouTube live stellt. Und da liegt es dann. Wie eben diese vielen anderen Wissenschaftsvideos. Bis irgendeinem Nerd auffällt, wer da in der Doku, bei 4 Stunden, 36 Minuten und 16 Sekunden durchs Bild läuft.

Der Nerd, vermutlich lordcheeto, postet das natürlich auf Reddit – und klar: da kriegt die Doku dann so richtig Aufmerksamkeit. Aber natürlich aus den total falschen Gründen, für die total falsche Sache… Ach, du, verrücktes Internet! 🙂

Der Beweis: George Lucas…

…ist tatsächlich so, wie er sich immer gibt: Er trägt immer diese Holzfäller Hemden. Diese Jeans und Sneaker. Läuft durch die Welt, wie jeder andere Erdenbürger.

Es sei den… er hätte das geplant. Er wollte überhaupt nicht in diese Tür laufen, musste da nirgendwo hin. Er wusste, dass dieses Interview stattfindet und hat hinter den Taxis vor dem Hotel gewartet um dann ein Easter Egg in die Doku zu pflanzen. LOL.
Oder eine andere Theorie: Kernenergie und Todesstern… aha! George war auch auf der TEAC5 Konferenz. 😉 Wollte sich über Sci-Fi Technologie informieren… Augenzwinker. Wohl eher nicht.

Mal ernsthaft. Kernenergie und ihre Risiken – das hat ja immer auch viel mit Wahrscheinlichkeiten und so zu tun. Hoffen wir, dass dieser ABSOLUTE, RIESIGE Zufall kein statistischer Beweis dafür war, dass auch die unwahrscheinlichsten Sachen passieren können.

Naja. Gordon McDowell jedenfalls nutzt die Aufmerksamkeit geschickt für seine Sache. Er schreibt einen Kommentar unter das Video und postet auch noch das originale ungeschnittene Rohmaterial des Interviews. Vielleicht ist diese Technik ja die Zukunft. Wir werden sehen. Alles Gute für dein Projekt, Gordon. Und eine lustige Sache, das Ganze.

George Lucas in der englischen Wikipedia und der IMDb.